Die Rosemarie und Dr. Dr. Ludwig Stern Stiftung Kassel hat die sozialmedizinische Nachsorge des Bunten Kreis Kassel mit einer großzügigen Spende von 4.000 Euro bedacht. Und das war nicht das erste Mal.
Stiftung legt Fokus auf die Förderung medizinischer Einrichtungen und Projekte für Kinder
Denn die in Kassel ansässige Stiftung hatte die Arbeit des Bunten Kreis Kassel bereits 2015 mit einer ebenso hohen Spende bedacht. Die Rosemarie und Dr. Dr. Ludwig Stern - Stiftung fördert gezielt gynäkologische und/oder geburtshilfliche Abteilungen der im Regierungsbezirk Kassel befindlichen Krankenhäuser (siehe Info-Box).
Das der Stiftungszweck der Vorstandsvorsitzenden, Frau Rosemarie Stern, ein Herzensanliegen ist, wird auch im gemeinsamen Pressegespräch zur Spendenübergabe mit Sabine Oschmann von der Hessische/Niedersächsische Allgemeine (HNA) und den beiden Vorsitzenden des Verein Hilfe für Kinder & Erwachsene im Krankenhaus e. V., dem Träger des Bunten Kreis Kassel, dem Chefarzt Dr. Thomas Fischer und Oberarzt Dr. Dirk Müller vom Klinikum Kassel, Gesundheit Nordhessen Holding AG, deutlich. Man spricht in dem Pressegespräch intensiv über die Entwicklungen der fachmedizinischen Versorgung in der Region.
Unterstützung des schwerkranken Kindes und der Familie, wenn es aus dem Krankenhaus entlassen wurde und es wieder nach Hause geht
Diese starke Verbindung wurde auch bildhaft deutlich über die Anbringung einer weiteren Spendentafel auf der neonatologischen Station F54. Dort konnte sich die Vorstandsvorsitzende Rosemarie Stern von Chefarzt Dr. Thomas Fischer und Oberarzt Dr. Dirk Müller vor Ort Entwicklungen und Veränderungen erläutern lassen. Dabei wurde auch thematisiert, welche Herausforderungen auf schwerkranke Kinder und ihre Familien zukommen, wenn sie die Station mit umfassender medizinischer Versorgung verlassen und nach Hause in die Familie zurückkehren, ihren Alltag umstellen müssen.
Große Umstellung im Alltag der Familien nach der Entlassung des Kindes aus dem Klinikum
Dabei geht es für die sozialmedizinische Nachsorge auch darum, Unsicherheiten der Eltern abzubauen, sie zu Hause gegebenenfalls im Umgang mit einem Heimmonitor, einer Magensonde, bei der Nahrungsumstellung oder bei der korrekten Berechnung der Medikamentengabe anzuleiten. Die Krankenkassen finanzieren die sozialmedizinische Nachsorge wohl wissend, dass sie dem Wohl des Kindes dienen und einer erneuten stationären Aufnahme vorbeugen. Sehr viele Eltern schwerkranker im Krankenhaus stationär aufgenommener Kinder wissen um ihren Rechtsanspruch nicht.
Wie können die erkrankten Kinder zu Hause nicht nur versorgt, sondern auch in ihrer Entwicklung begünstigt und gefördert werden?
Neben diesen Aspekten geht es aber auch darum, die schwererkrankten, chronisch kranken oder behinderten Kinder spezifisch zu fördern. Dabei kann es auch darum gehen Frühförderung, Logopädie oder Physiotherapie zu veranlassen oder zum Sozialpädriatrischen Zentrum zur entwicklungsdiagnostischen Nachuntersuchung zu begleiten. Die Fachkrankenschwestern der sozialmedizinischen Nachsorge unterstützen auch hierbei.
Allein bist Du nicht immer schneller, gemeinsam kommst Du aber häufig weiter: Vernetzung und Anbindung an weitergehende Hilfen für Kinder und Familien
Sozialmedizinische Nachsorge ist auch und vor allem Hilfe zur Selbsthilfe. Wenn die sozialmedizinische Nachsorge abgeschlossen wurde, sind die Familien in der Regel fachlich vernetzt oder an Hilfen angebunden. Das können frühe Hilfen sein, die zeitlich über die sozialmedizinische Nachsorge deutlich hinaus gehen, oder die Anbindung an eine (über-) regionale Selbsthilfegruppe. Was auch immer: sozialmedizinische Nachsorge wirkt nachhaltig. Und das haben unsere kleinen PatientInnen auch den SpenderInnen des Bunten Kreis Kassel zu verdanken!
Die sozialmedizinische Nachsorge für schwerkranke Kinder befindet sich mit seinem Büro des Bunten Kreis auf dem Gelände des Klinikum Kassel, Gesundheit Nordhessen (siehe Anfahrt & Lageplan des Klinikum Kassel: Haus F).
Bildquelle: Sabine Oschmann, HNA
Rosemarie und Dr. Dr. Ludwig Stern - StiftungAnlässlich ihres 60. Geburtstages im Jahr 2008 hatte Frau Rosemarie Stern zu Ehren und zum Gedenken an ihren verstorbenen Ehemann Dr. Dr. Ludwig Stern die „Rosemarie und Dr. Dr. Ludwig Stern-Stiftung“ als rechtsfähige Stiftung gegründet (rechtsfähig seit 11.12.2008). Zweck der Stiftung ist die Förderung der gynäkologischen und/oder geburtshilflichen Abteilungen der im Regierungsbezirk Kassel befindlichen Krankenhäuser.
Die Überlegung und den Wunsch zur Gründung einer eigenen Namensstiftung hatte Dr. Dr. Ludwig Stern lange vor seinem Versterben im Jahr 2001.
Dr. Dr. Ludwig Stern war seit dem Jahr 1946 als Gynäkologe in Kassel tätig, in den Jahren von 1946 bis1961 am heutigen Klinikum Kassel (ehemals Stadtkrankenhaus Kassel) als Oberarzt. Im Jahr 1961 gründete er eine eigene Facharztpraxis für Gynäkologie und Geburtshilfe in Kassel mit Belegbetten im „Rotes Kreuz Krankenhaus Kassel“.
Ab dem Jahr 1982 bis zur Beendigung seiner Praxistätigkeit im Jahr 1986 hatte er Belegbetten in der ehemaligen Klinik Dr. Koch, ehemals „Frauenklinik Dr. Koch“. Die Gründerin der Stiftung, Frau Rosemarie Stern, hatte selbst in der Praxis ihres Ehemannes 20 Jahre tatkräftig mitgearbeitet.
Die Stiftung wurde von der Hessischen Landesregierung am 11. September 2013 als Stiftung des Monats August 2013 ausgezeichnet.
Vorstand:1. Frau Rosemarie Stern, Vorsitzende 2. Frau Isabell Glinicke, geb. Bode 3. Herr Bernd Krug 4. Herr Steuerberater Axel Vogelei 5. Herr Reinhard Richter |
Bunter Kreis Kassel – sozialmedizinische Nachsorge für schwerkranke Kinder und ihre FamilienDie sozialmedizinische Nachsorge für schwerkranke Kinder und ihre Familien des Bunten Kreis Kassel ist Teil des gemeinnützigen Verein Hilfe für Kinder & Erwachsene im Krankenhaus e. V., dem Chefarzt Dr. Thomas Fischer und Oberarzt Dr. Dirk Müller vom Klinikum Kassel, Gesundheit Nordhessen Holding AG, vorstehen.
Der am 18.08.2003 gegründete Verein Hilfe für Kinder und Erwachsene im Krankenhaus e.V. hat sich zur Aufgabe gemacht, Kinder und deren Angehörige beim Übergang von den behandelnden Kinderkliniken zurück ins häusliche Umfeld zu unterstützen.
Bei der sozialmedizinischen Nachsorge durch das multiprofessionell zusammengesetzte Team aus Krankenschwestern, Ärzten, Psychologen und Pädagogen geht es nicht allein um die Anleitung bspw. von pflegerischen Handlungen, sondern auch um nachhaltige Vernetzung, erlebte Belastungen oder gar Traumata der Mutter im Zuge von schwierigen Geburten, Koordination zur weiteren Unterstützung z. B. der Frühförderung oder materielle Leistungen eines erhöhten Elterngeldes bei Frühgeburten, die Beantragung von Pflegegrad und Pflegegeld oder Beratungen zu Themen des Familienlebens, insbesondere zu Geschwisterkindern von Frühchen, chronisch kranken oder behinderten Kleinkindern.
Mit Spenden wurden für den Bunten Kreis Kassel in der Vergangenheit auch nicht refinanzierte Projekte wie die des GeschwisterClub oder der Familiengruppe Down-Syndrom ermöglicht. Hinzu kommt: Spenden finanzieren ganz grundsätzlich die tägliche Arbeit des Teams der sozialmedizinischen Nachsorge, da Fahrtzeiten – bspw. zu den Hausbesuchen – bei den Krankenkassen nicht abrechenbar sind. Die nicht refinanzierte Arbeitszeit durch Fahrzeiten ist deshalb für die sozialmedizinische Nachsorge des Bunten Kreis Kassel ein bedeutsamer Faktor, weil gleich mehrere Landkreise in Nordhessen zu den flächengrößten Hessens zählen. Spenden an den Bunten Kreis Kassel kommen somit unmittelbar und ganz konkret den kleinen Patienten und Familien zugute. 2021 betreute die sozialmedizinische Nachsorge des Bunten Kreis Kassel 122 Familien in ganz Nordhessen.
SpendenkontoVerein Hilfe für Kinder & Erwachsene im Krankenhaus e.V.
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